Rund um die Ausstellung
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Rund um die Ausstellung

Sinn und Zweck einer Ausstellung

Dem interessierten Besucher bieten Katzenausstellungen einen Überblick über verschiedene Katzenrassen und deren Farbvielfalt. Gleichzeitig können sich interessierte Besucher meist in informativen Gesprächen mit Züchtern über ihre „Lieblingsrassen“ informieren. Wir Züchter freuen uns, wenn Sie uns ansprechen und erzählen gerne über unsere Rasse.

Den Besuchern der Ausstellungen bieten auch die Verkaufsstände eine große Vielzahl von „kätzischem“ Zubehör und hochwertigem Katzenfutter.

Für Züchter haben Ausstellungen nicht nur den Zweck der Informationsgespräche, sondern für uns ist wichtig, dass unsere Zuchtkatzen von international anerkannten Richtern bewertet werden. Dies ist notwendig um zu wissen, ob das Tier zur Zucht geeignet ist und den Ansprüchen des Standards entspricht. Der Standard ist die Beschreibung des „optimalen Exemplars“ jeder Rasse. Hier sind alle rassetypischen Aussehensmerkmale festgelegt. Je näher ein Tier diesem Standard kommt je besser. Für das Ausstellen unserer Tiere nehmen wir Züchter weite Fahrwege, frühes Aufstehen und teilweise hohe Kosten auf uns.

Gleichzeitig dienen Ausstellungen auch dazu Fachgespräch mit anderen Züchtern zu führen. Man kann sein Tier mit anderen vergleichen und auch in Bezug auf potentielle Zuchtpartner Tiere begutachten. Auch der positive Kontakt zum Züchter des gewünschten Deckkaters ist besonders wichtig, da man schon genau wissen möchte, wohin man seine Katze zum Decken bringt. Dies gilt natürlich umgedreht genauso. Ein Katerbesitzer wird nur eine Kätzin annehmen, von der er weiß, dass ihr Zwinger frei von Krankheiten ist und von deren Besitzer er einen seriösen Eindruck gewonnen hat.

Ablauf einer Ausstellung (FIFé)

Schon lange, bevor die ersten Besucher die Ausstellungshalle „erobern“, werden unsere Tiere auf die Ausstellung vorbereitet. Sie müssen angemeldet werden, die Impfausweise und die Ausstellungsutensilien werden am Vortag gepackt und bei vielen Rassen ist auch baden notwendig. In der Ausstellungshalle angekommen, werden die Tiere einer Tierarztkontrolle unterzogen. Hierzu heißt es in den meisten Fällen erst mal anstehen. Beim Tierarzt werden die Impfpässe geprüft und die Katzen werden untersucht. Hierbei wird u. a. besonders auf Flöhe, Parasiten u. ä. geachtet.

Nachdem alle notwendigen Unterlagen wie Käfignummer und Katalog ausgehändigt wurden, muss der Platz für den mitgebrachten Sturdi (eigener Käfig) oder dem vom Verein zur Verfügung gestellten Käfig gesucht werden. Der Käfig vom Verein wird noch mal desinfiziert und dann mit den mitgebrachten Gardinen und Decken eingerichtet. Natürlich kommt auch ein kleines Katzenklo sowie Futter und Wasser und in vielen Fällen auch eine Kuschelhöhle und Spielzeug hinein. Danach kann die Katze einziehen.

Wir Menschen machen uns dann auf die Suche nach dem Richtertisch an dem unsere Katze später bewertet wird. Gleichzeitig müssen wir im Katalog überprüfen, ob die Katze auch in der richtigen Klasse und in der richtigen Farbe eingetragen wurde. Sollte hier ein Fehler vorliegen muss dies schnellstens im Sekretariat berichtigt werden.

Nun können wir auf den Beginn des Richtens warten. Dies ist meisten gegen 10.00 Uhr. Die Katzen werden rassen- und klassenweise den Richtern vorgestellt, die sie nach dem jeweiligen Standard beurteilen. Die Nummern der einzelnen Tiere werden in den meisten Fällen aufgerufen und man sollte aufpassen, dass man den Zeitpunkt an dem die eigene Katze „dran ist“ nicht verpasst. Nach mehrmaligem Ausrufen kann die Katze disqualifiziert werden.

Wir können unsere Katzen selbst bis zum Richtertisch bringen und dort mit der Katze auf dem Arm warten oder sie in einen desinfizierten Wartekäfig setzen. Da es vor den Richtertischen erfahrungsgemäß recht eng zugeht, sind wir darauf angewiesen, dass die Besucher uns nicht zu sehr bedrängen, damit unsere Katzen es nicht doch mit der Angst zu tun bekommen bzw. wir genügend Abstand zu den anderen Ausstellern mit ihren Katzen halten können. Gerade potente Tiere können manchmal etwas „unwirsch“ auf ihre Artgenossen reagieren.

Nachdem der Richtertisch und auch die Hände des Richters nach jedem Tier desinfiziert worden sind, wird die Katze auf den Tisch gesetzt und vom Richter beurteilt. Dabei füllt dieser einen Richterbericht aus und erklärt meisten die Vorzüge und Nachteile der gerade begutachteten Katze.

Wenn mindestens 3 Tiere einer Rasse bzw. einer Farbgruppe anwesend sind wird der Richter, nachdem er alle diese Tiere gerichtet hat, noch das „Best in Variety“, kurz BIV, oder auf deutsch, den Rassesieg, vergeben.

Nachdem die eigene Katze dann wieder in ihrem Käfig ist, hat man Zeit zum klönen und andere Katzen zu begutachten.

Am späten Nachmittag kommt es dann zum Höhepunkt der Ausstellung. Die Best in Show beginnt. Jeder Richter hat am Vormittag aus den von ihm gerichteten Tieren die Besten (Kater, Kätzin, Kastrat weiblich, Kastrat männlich, Jungtier und Baby) dafür nominiert. Diese Auserwählten werden jetzt von allen beteiligten Richtern miteinander verglichen und die schönsten Tiere des Tages werden ausgewählt.

Die Gewinner werden mit Namen vorgestellt und mit Pokalen und Sachpreisen ausgezeichnet. Natürlich darf der Beifall des Publikums, jedoch möglichst in dezenter Lautstärke, nicht fehlen.

Nach der Best in Show ist die Ausstellung zu Ende und gegen 18.00 Uhr beginnt der allgemeine Aufbruch. Die Käfigdekoration wird wieder eingepackt, die Katzen in ihre Transportboxen gesetzt und nach einem kurzen „bis zum nächsten Mal“ geht es wieder zurück nach Hause.

Ein vielleicht erfolgreiches, aber mit Sicherheit anstrengendes Ausstellungswochenende ist dann zu Ende.

Zum Schluß eine Bitte an die Besucher

Bitte fassen Sie nicht in die Käfige. Zum Schutz vor „streichelnden Händen“ verkleiden viele Aussteller ihre Käfige mit einer Folie. Diese hat leider zwei unangenehme Effekte. Zum einen wird es im Käfig sehr warm, und zum anderen sehen die Besucher die Katzen nur noch verschwommen. Aber diese Vorsichtsmaßnahme ist wichtig um zu verhindern, dass Krankheiten wie z. B. Hautpilz, Milben und Katzenschnupfen von einer Katze zur anderen getragen werden.

Bitte achten Sie auch auf Ihre Kinder! Wenn Kinder (egal ob beaufsichtigt oder nicht) gegen die Käfige schlagen, Fähnchen oder andere Gegenstände in die Käfige stecken, oder an den Haaren, Pfoten oder Schwänzen der Katzen ziehen, ist das weder für die Katze noch für uns Aussteller lustig. Sie gehen doch aus Interesse auf eine Ausstellung, bitte haben Sie auch Respekt vor den Tieren und erklären Sie dies auch Ihren Kindern.

Wenn unser Käfig gerade leer sein sollte, oder wir unsere Tiere für die Richterbewertung fertig zu machen, kommen Sie bitte zu einem späteren Zeitpunkt noch mal an unseren Käfig. Es ist bestimmt nicht so, dass wir Ihre Fragen nicht beantworten wollen. Wenn wir mit unserer Katze zum Richter müssen, ist es einfach der falsche Augenblick. Einige Züchter erlauben es sogar, dass man die Katze im Käfig anfassen darf, bzw. nehmen sie sogar heraus, allerdings nur wenn vorher die Hände gründlich desinfiziert werden, da wie erwähnt, schnell Krankheiten übertragen werden können.

Wenn also Aussteller und Besucher ein bisschen Rücksicht aufeinander nehmen, ist eine Katzenausstellung eine schöne Sache für alle Beteiligten. Ohne Zuschauer sind Katzenausstellungen nicht zu finanzieren und auch für uns langweilig, denn wir unterhalten uns gerne mit interessierten Besuchern und ohne Ausstellungen könnten Sie nirgends eine solche Vielfalt von Katzenrassen sehen.

In diesem Sinn, auf ein Wiedersehen auf der nächsten Ausstellung!

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23.06.2020