Unser Leben mit Sascha
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unser Leben mit Sascha

Bei meinen Eltern gab es immer Katzen. Wir lebten auf dem Land und die Katzen kamen zum Fressen und im Winter zum Schlafen ins Haus. Nachdem ich in die Stadt gezogen war, vermisste ich das Zusammenleben mit einer Katze immer mehr und als unsere Tochter Sabine, damals 4 Jahre alt, den Wunsch nach einer Katze äußerte, stand der Realisierung nach ehrlicher Klärung aller offenen Fragen bald nichts mehr im Wege. Es sollte eine Rassekatze sein, die keinen Freilauf bekommen würde, da wir in unmittelbarer Nähe einer Autobahn wohnten. Es wurden Katzenbücher gekauft und zu unserem Glück fand kurze Zeit später in einem Einkaufszentrum in unserer Nähe eine Info-Show mit Katzen statt. Dort haben wir uns die Katzen genau angesehen und uns fielen die Abessinier sofort ins Auge.

Wir vereinbarten einen Termin und kurz darauf besuchten wir einen Abyzüchter ganz in unserer Nähe. Uns faszinierte die Neugier, die Aufmerksamkeit und vor allem die Eleganz dieser Tiere. Das galt für die erwachsenen Tiere genauso wie die fünf Jungtiere, die inzwischen 10 Wochen alt waren und in absehbarer Zeit in ein neues Zuhause abgegeben werden sollten. Am Ende war klar, dass es der kleine Sorrel-Kater aus dem Wurf sein sollte.
 
Kratzbaum, Spielzeug und Katzenklo wurden besorgt bzw. gebaut. Der Abholtermin wurde vereinbart und unser "Cyprien von Delensdorp", der von uns Sascha genannt wurde, kam im Alter von 4 Monaten zu uns. In unserer Wohnung hat er erst mal alles genau untersucht. Nach einigen aufregenden Stunden ist er dann auf seinem Kratzbaum eingeschlafen. Wir wollten uns leise ins Bett schleichen, aber da hatten wir die Rechnung ohne ihn gemacht. Er saß schon auf der Bettdecke, als wir aus dem Bad zurückkamen. An Schlafen war nicht zu denken, nachdem wir ihn ausgesperrt hatten. Also gaben wir unseren Vorsatz, dass das Bett kein Schlafplatz ist, auf und ließen ihm seinen Willen.

Der normale Tagesablauf wurde in den ersten Wochen mit ihm ziemlich auf den Kopf gestellt. Er wollte überall dabei sein und hat sein Interesse an allem Neuen in seinem ganzen Leben nicht verloren. Jeder Karton oder jede Papiertüte wurde untersucht und manches nachlässig zu Boden geworfene Kleidungsstück oder Handtuch wurde zum Spielen oder Einkuscheln benutzt. Um uns zu beschäftigen begann er, Papierkügelchen zu apportieren. So konnten wir bequem vom Sofa aus mit ihm spielen. Er liebte es auch, es sich in meinem Nacken bequem zu machen. Von dort hatte er den idealen Überblick und hat sich beim Kochen auch so manchen, erlaubten, Bissen erbettelt.

In den Garten kam er, wegen der nahen Autobahn, nur mit einem Laufgeschirr. Zuerst war draußen alles sehr fremd und unheimlich für ihn, aber dann hat er sich wohl gefühlt. Mit etwa 9 Monaten wurde er kastriert. Es lief alles sehr problemlos ab und abends tobte er schon wieder mit uns herum. Der Zeitpunkt war genau richtig, danach war er nicht mehr ganz so stürmisch, aber noch viel anhänglicher und hat uns mit seiner zauberhaften Art täglich mehr um den Finger gewickelt.
 
Zu unserer Tochter entwickelte er, nachdem sie etwas größer war, ein sehr inniges Verhältnis. Sie konnte alles mit ihm machen. Es gab auch keinerlei Probleme als wir umzogen. Er saß beim Packen auf, bzw. in den Kartons und half tatkräftig mit. Die neue Umgebung war kein Problem für ihn. Wir sicherten den Balkon und er konnte frei entscheiden, ob er sich dort aufhalten wollte. Im Laufe der Zeit gewöhnte er sich an die Geräusche einer viel befahrenen Straße und war gerne draußen.
 
Bis zu der verhängnisvollen Nacht, in der wir ihn gelähmt in der Wohnung fanden, war unser Sascha scheinbar gesund. Er kannte unseren Tierarzt nur vom Impfen und den dazugehörenden Untersuchungen. Leider kam alle Hilfe zu spät. Er hatte eine Thrombose und erstickte uns auf dem Untersuchungstisch des Tierarztes.

Für uns brach eine Welt zusammen. Es stand für uns sofort fest, dass er einen "würdigen Ruheplatz" verdient hatte. Wir wussten nicht, wie wir nach Hause gekommen waren. Doch am nächsten Morgen haben wir alles Nötige veranlasst und unseren Sascha auf dem Tierfriedhof begraben.


Zuerst waren wir uns darüber einig, dass wir keine „neue“ Katze haben wollten, aber nach einigen Tagen war die Leere in der Wohnung unerträglich. Sascha wird immer in unserem Herzen bleiben, er war für uns etwas Besonderes. Da wir Angst hatten, einen neuen „Aby“ immer mit unserem Sascha zu vergleichen, entschieden wir uns für die „Langhaarversion“, die Somali. Zuerst hatten wir zwei Tiere aber inzwischen sind es ein paar mehr und sie bereiten uns mit ihrem zauberhaften Charakter viel Freude. Wir sind froh, dass wir sie haben.

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13.02.2017