Silber
Banner groß komplett neue Version 17.02.11 m 1. Schrift und Rahmen

Silber - was ist das für eine “Farbe”?

Die Farbe „Silber“ bei Katzen ist keine Farbe im herkömmlichen Sinne des Wortes. Vielmehr wird mit einem Gen, welches mit I = Inhibitor (Unterdrücker oder Melanin-Inhibitor = Farb-Unterdrücker)  bezeichnet wird, dafür gesorgt, dass das Pigment (die Farbe) nicht im ganzen Haar eingelagert wird. Durch Lichteinfall bekommt das Haar einen silbrigen Glanz.

Die ursprüngliche Haarfarbe und die farbleeren Hohlräume wechseln sich im einzelnen Haar ab, so dass nur das Ticking (die Bänderung des einzelnen Haares) eingefärbt ist. Das Haar einer Somali kann 2-5 Farbbänder aufweisen. Bei anderen Rassen sind teilweise sehr unterschiedliche Haarlängen ohne Farbe. Diese bezeichnet man je nach Farbanteil mit Smoke, Shaded und Shell bzw. Chinchilla.

Das „Silber-Gen“ (das Gen I) wird dominant vererbt, das bedeutet, dass „nur“ ein Elternteil Silber sein muss, damit silberne Kitten geboren werden können. Daraus folgt auch, dass zwei nicht-silberne Elterntiere keine silbernen Kitten hervorbringen können und es auch keine „Silberträger“ geben kann.

Bei vielen Farbvarianten (in anderen Rassen) kann es sein, dass der Silberanteil im Fell nur schwer erkennbar ist, so dass immer mal wieder aus vermeintlich nicht silbernen Tieren plötzlich silberne Kitten geboren werden. Dies ist dann der Beweis, dass eines der Elterntiere doch silber ist, auch wenn die Farbqualität des Silbers nicht eindeutig darauf hinweist. Ursachen für ein unklares Silber können u. a. Rufismus (goldbraune Farbflächen), aber auch sehr schlecht ausgeprägte Silberanteile bei Smoke, Shaded und Shell bzw. Chinchilla sein.

Bei einer von der Farbqualität guten silbernen Somali sollte die komplette Unterseite, beginnend beim Kinn und endend an der Schwanzspitze, inklusive der Beininnenseiten, rein silber sein. Es zeigt sich leider bei silbernen Katzen immer mal wieder Rufismus, der absolut nicht erwünscht ist.

Das „Wegzüchten“ dieser „fehlfarbenen“ Partien ist, besonders bei den silbernen Somalis sehr schwer, da durch den sehr kleinen Genpool immer wieder nichtsilberne Tiere eingekreuzt werden müssen. Hierdurch kann/wird in den nächsten Generationen wieder vermehrt Rufismus auftreten und man braucht einige Zuchtgenerationen um wieder ein “reines“ Silber zu bekommen. Aber auch bei mittlerweile wirklich rufismusfreien Tieren gibt es immer mal wieder Nachwuchs mit viel Rufismus, da diese Vererbung total unberechenbar ist.

Die Abessinier und Somalis sind ursprünglich durch die Einkreuzung von Persern und/oder Britisch Kurzhaar zum „Silbergen“ gekommen.

Die Zucht der silbernen Somalis ist u. a. wegen der Farbe nach wie vor eine große Herausforderung und nicht unbedingt etwas für Züchter, die mit ihren Tieren regelmäßig auf Ausstellungen „abräumen“ möchten. Womit ich nicht sagen möchte, das silberne Somalis auf Ausstellungen keine Chance haben. Es ist aber oftmals so, dass sie sich in vielen Fällen einfach noch nicht mit der Konkurrenz auf der Bühne „messen können“ oder man sie manchmal wegen starkem Rufismus gar nicht ausstellen kann.

Silbersomalis sind bei Liebhabern eher unbekannt, wer sie jedoch erst einmal entdeckt hat, ist meistens von ihrer kühlen Eleganz begeistert.

zurück



04.07.2020